Lange oder kurze Ärmel? Helles oder dunkles T-Shirt? Welche Kleidung bei großer Hitze wirklich hilft, verraten Ilse König und Ulli Zika in diesem Blogpost. Noch mehr Wissen für das Überstehen heißer Tage findet ihr in ihrem Ratgeber “Hitzefest“.
Am liebsten würden wir mitunter vor lauter Hitze jedes Stückchen Stoff von uns werfen. Oder höchstens das Allernötigste, das gerade noch der Schicklichkeit geziemt, anziehen. Ein Blick auf Kulturen, die seit eh und je in brütender Hitze leben, zeigt aber: Mehr Stoff bringt bei Hitze mehr.
Bodenlange Garderobe mit weiten, luftigen Schnitten lässt die Luft am Körper zirkulieren. Weht ein leichter Wind, entsteht unter der Kleidung ein leichter Luftzug. Das kühlt die Haut.
Lange, lockere Ärmel schützen vor der sengenden Sonne. Deshalb tragen Wüstenvölker lange, baumwollene Hemden, Tuniken, lockere Überwürfe mit oder ohne Kapuze, weite Hosen und lose Kaftane. Die fließende Kleidung der Beduinen besteht oft gar aus Schurwolle und ist dunkel gefärbt.
In der feuchten asiatischen Hitze sind, vor allem auf dem Land, seidene Zweiteiler im Pyjamastil beliebt, dazu der typische Hut aus Reisstroh. In Indien hüllen sich Frauen traditionell in luftige Saris. Die traditionelle Kleidung der Männer besteht aus einem losen Hemd mit weiten Ärmeln, der Kurta, und dem Dhoti, einem um die Beine gewickelten Stück Stoff.
Dunkle Kleidung bei Hitze? Für die meisten von uns ein No-Go. Wir sind überzeugt, dass man im kleinen Schwarzen mehr schwitzt als in einem weißen Kleid. Klingt logisch, da Weiß die Sonne reflektiert, während Schwarz das Sonnenlicht schluckt.
Es ist richtig: Schwarze Kleidung nimmt mehr Sonnenstrahlen auf als weiße. Sie gibt aber andererseits mehr körpereigene Wärme nach außen ab als weiße Kleidung – diese wirft die Hitze auf die Haut zurück. Ein schwarzer Stoff blockiert zudem einen großen Teil der schädlichen UV-Strahlung, bei einem hellen dringt sie zur Hälfte auf die Haut durch. Unter einer dünnen weißen Bluse ist unter Umständen sogar Sonnencreme gefragt.
Ein schwarzes T-Shirt hat zum Beispiel einen Lichtschutzfaktor von über 20, helle Farben maximal LSF 10. Ein dunkles Shirt schützt also besser vor Sonnenbrand.
Letztlich spielt die Farbe der Kleidung jedoch keine entscheidende Rolle, den Temperaturunterschied merken wir im Alltag kaum. Wesentlicher ist, aus welchem Material die Kleidung besteht und dass sie nicht zu eng am Körper anliegt.