Räuchern mit Sigrid Csurda-Steinwender

Räuchern ist wie Renovieren

Ein Ritual für das ganze Jahr

© Nikki Harris Bild vergrößern Foto: Nikki Harris

Lust auf frischen Wind? Räuchern ist wie Renovieren – sagt Architektin, Geomantin und Autorin Sigrid Csurda-Steinwender. In ihrem neuen Buch „Räuchern, Raunacht, Rituale – aufgeräumt und befreit durch das Jahr“ skizziert die gebürtige Kärntnerin ihren ganz eigenen Zugang zum Räuchern und Loslassen.

Ja, manchmal werde sie schon darauf angesprochen, warum sie in ihrem Buch nicht einfach ganz Grundsätzliches über das Räuchern geschrieben hat. Da stünde so viel von Raumenergetik, Feinstofflichkeit und Bewusstwerden drin. Die Antwort ist für Sigrid Csurda-Steinwender einfach: „Mein Zugang zum Räuchern ergibt sich aus meinem beruflichen Sein. Der energetische Aspekt, der Wohnen, Arbeiten und Leben in Räumen erst rund macht, geht über das Sichtbare hinaus. Räuchern schafft energetisch Raum“, so die Architektin und Autorin. (Darüber hinaus: Bücher über das Räuchern als Handwerk gebe es schon genug.) Also lieber: durch Räuchern lösen, was verbraucht, zu viel oder in Räumen nicht „das Eigene“ ist. In Kontakt mit dem Räuchern ist die heute 44-Jährige schon als Kind durch ihre Großeltern gekommen, daheim in Patergassen, aber „nicht so bewusst. Viel altes Wissen rund um das Räuchern ist über Generationen verloren gegangen. Je mehr man sich damit befasst, desto mehr kommt man wieder hinein“. Wer die – wie Csurda-Steinwender sagt – Räucherinstrumente gut spielt, der findet eigene Zugänge, aufbauend auf traditionellen Ideen, aber für die Zeit und Bedürfnisse der Menschen von heute. „Nur dann hat das einen Drive.“

Ritual

Und wie geht das nun mit dem Räuchern? Der erste Schritt – muss warten. Denn laut Expertin gilt es, schon davor anzusetzen. Nämlich: Sich bewusst sein, was man mit dem Räucherritual bewirken will, sich über seine Absicht und Haltung klar werden. Will ich um des guten Duftes Willen räuchern? Meine sensorischen Sinne ansprechen? Wenn es aber um energetische Raumreinigung geht, dann geht das eine Ebene tiefer – in einem Ritual aus drei Stufen, die die Architektin mit einer Renovierung vergleicht. Vom (erstens) Herunterschlagen des Putzes (intensives Räuchern aller Räume in intuitiver Reihenfolge und Loslösen verbrauchter, blockierender und fremder Energien) über das (zweitens) Neu-Verputzen (nochmaliges Räuchern und Einladen neuer, guter Energien) bis hin zum (drittens) Einrichten, Dekorieren, Wieder-wohnlich-Machen (nochmaliges „Speichern“ der guten Energien, Platz schaffen für neue Impulse). Wichtig: Räuchern sollte man ganz in Ruhe, nicht zwischen Tür und Angel. Und, nicht unwesentlich: „Den Rauchmelder sollte man dazu kurzzeitig deaktivieren.“

Zwölf Nächte – zwölf Themen

Räuchern ist nicht auf bestimmte Jahreszeiten beschränkt, dennoch gibt es klassische Termine, zu denen vielerorts traditionell geräuchert wird. Etwa in zwölf Raunächten zwischen 25. Dezember und 5. Jänner, und zwar aus verschiedensten Gründen – früher wurde um Schutz und Segen für Hof und Haus (in dieser Wertereihung) gebeten. Die Überlieferung schreibt jeder Raunacht bestimmte Themen zu, jede steht für einen Monat des Folgejahres – man war also besonders achtsam in dieser „Zeit zwischen den Zeiten“, als die „Wilde Jagd“ ums Haus zog. „All das kann man heute modern interpretieren und die jeweiligen Themen der Raunächte für eine Reflexion nutzen, und wenn es nur fünf Minuten täglich sind.“ Es sei die Zeit, um in die Stille und in sich zu gehen: Was passt in mein Leben? Was nehme ich mit ins neue Jahr?

Vermittler

Rauch wurde in verschiedensten Kulturen als Vermittler in die feinstoffliche Ebene, zu den Ahnen, verstanden. Der natürliche Zugang zu diesen Ebenen, die zum Leben dazugehören, ist den Menschen nach und nach abhandengekommen und aus dem Bewusstsein verschwunden. „Den Leuten in früheren Zeiten war auch das Leben nicht selbstverständlich, der Tod galt als Transformation und Aufstieg in eine neue Stufe des Seins.“ Generell gilt, in jeder Hinsicht: „Je leichter man sich beim Loslassen tut, umso lebendiger wird man sich fühlen.“ So lassen sich auch die Natur und ihre Rhythmen spüren, die Sigrid Csurda-Steinwender in Mayerling, wo sie mit ihrem Mann lebt, besonders genießt. „Wenn sich jeder seiner eigenen Kraft bewusst ist, kann er auch etwas ändern und ins Tun kommen. Und schauen, wohin die Reise geht …“

Räucherwerk

Das Räucherwerk sollte hochwertig (nicht synthetisch!) sein. Harze, Kräuter, Blätter, Samen, Hölzer bieten sich dazu an, auch in Mischungen. Räucherstäbchen eignen sich zum Raumbeduften. Das Gefäß ist aus Keramik, Messing oder Metall, am besten mit Räuchersand gefüllt. Räucherkohle ist in Tablettenform erhältlich. Hilfreich ist eine Zange zum Entfernen des Räucherwerks von der Kohle, wenn die ätherischen Öle verduftet sind und nur noch die Zellulose brennt. Wichtigstes Räucherwerk sind laut Expertin Offenheit und Neugier.

 

Dieser Text ist auch in der Kleinen Zeitung, Ausgabe Kärnten, am 15.12.2019 erschienen.

€ 20,00
Hardcover
16,5 x 23,5 cm; 128 Seiten
ISBN 978-3-7088-0772-0
Erscheinungstermin: 26/09/2019
Sofort lieferbar
€ 16,99
E-Book - EPUB
0 x 0 cm; 128 Seiten
ISBN 978-3-99040-540-6
Erscheinungstermin: 10/10/2019
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€ 16,99
E-Book - Kindle
0 x 0 cm; 128 Seiten
ISBN 978-3-99040-541-3
Erscheinungstermin: 10/10/2019
Sofort lieferbar

Räuchern und Aufräumen befreit!

Aus- und Aufräumen, verbunden mit dem Ritual des Räucherns, schafft Platz und reinigt unseren Lebens-Raum. Körper, Geist und Seele können aufatmen. Wenn wir loslassen, wenn wir weniger haben, können wir wieder mehr sein.
Die Architektin und Geomantin Sigrid Csurda-Steinwender erlebt tagtäglich, wie stark unser Wohnraum unsere Stimmung und unser Wohlbefinden beeinflusst. Schrittweise weist sie den Weg zu einer bewussten und achtsamen Gestaltung der eigenen vier Wände. Ihren modernen Blick als Architektin verbindet sie dabei mit dem alten, traditionsreichen Wissen der Räucherrituale. Entlang des keltischen Jahresrads führt sie uns durch das Räucherjahr – von der Sommersonnenwende bis in die Raunächte.

Sigrid Csurda-Steinwender ist Innenarchitektin und widmet sich mit viel Hingabe und hoher Sensibilität der Gestaltung von Wohnräumen. Sie ist Expertin für das Ritual des Räucherns und verwandelt mit ihrem Fachwissen und ihrem feinen Gespür für die Atmosphäre Räume in Orte, wo man gerne lebt – weil sie Kraft schenken, Entfaltung bieten und Entspannung möglich machen.
www.himmelunderde.com

Blick ins Buch

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Räuchern, Raunacht, Rituale

€ 20,00
Hardcover
16,5 x 23,5 cm; 128 Seiten
ISBN 978-3-7088-0772-0
Erscheinungstermin: 26/09/2019
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ISBN 978-3-99040-540-6
Erscheinungstermin: 10/10/2019
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9783708807720 - Räuchern, Raunacht, Rituale
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