Leseprobe "Wien. Biografie einer vielfältigen Stadt"

Die Kapuzinergruft

von Johannes Sachslehner

Fertiggestellt wurde 1632 die Kirche der Kapuziner am Neuen Markt, in der auf Wunsch des verstorbenen Kaisers Matthias auch eine neue Gruft für die kaiserliche Familie errichtet wurde: die Kapuzinergruft.

Als erste Mitglieder des habsburgischen Herrscherhauses fanden hier 1633 Matthias und seine Gattin Anna, die Stifterin der Kapuzinerkirche, ihre Ruhestätte. Bedingt durch das Begräbniszeremoniell der Habsburger, das eine Mehrfachbestattung vorsah, wurden jedoch nur Teile des Leichnams in der Kapuzinergruft beigesetzt – das Herz kam extra in ein Silbergefäß in die 1637 angelegte „Herzgruft“ in der Augustinerkirche; die Eingeweide wurden entfernt und getrennt in den Katakomben des Stephansdoms bestattet.

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